Die Stolpersteinverlegungen finden in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ), der „Euthanasie“-Gedenkstätte-Lüneburg, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten und verschiedene Schulen statt.
Der Künstler Gunter Demnig erinnert seit 1995 an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, indem er vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort, Arbeitsplatz oder Lernort mit einer Messingplatte versehene Gedenksteine in den Bürgersteig verlegt. Die Inschrift gibt Auskunft über Name, Geburtsjahr und das weitere Schicksal der Opfer des Naziregimes.
Inzwischen liegen über 116.000 Stolpersteine in Deutschland und in 31 weiteren europäischen Ländern (Stand 2025). Weitere Infos zum Künstler und den Stolpersteinen finden Sie auf der Website stolpersteine.eu.
In Lüneburg und Adendorf sind 74 Stolpersteine verlegt (Stand 2025).
1887 in Woldenberg/Neumark geboren, verw. Behr und Sally Baden, geb. 1885 in Danzig, lebten in der Bardowicker Straße mit den drei Kindern Ruth, Arnold und Elisabeth (aus 1. Ehe von Lucie Baden). Sie waren die Inhaber des damals bekannten Salamander – Schuhgeschäfts Behr in der Bardowicker Straße. Die erwachsenen Kinder flüchteten rechtzeitig ins Ausland. Sally Baden und Lucie Behr-Baden wurden 1941 über Hamburg nach Riga deportiert und ermordet.
Am 31.03.2005 wurden zwei Stolpersteine für das jüdische Ehepaar Lucie Behr-Baden und Sally Baden in der Bardowicker Straße 12 verlegt.
Weitere Infos auf den Seiten der Website Jüdisches Leben in Lüneburg
geb. 1901 in Hannover, studierte nach dem Abitur Landwirtschaft, später Musik und Gesang. 1926 erkrankte er psychisch und kam 1927 in die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg. 1941 wurde Heinrich Biester in die Tötungsanstalt Hadamar deportiert und dort getötet.
Am 22.11.2019 wurde ein Stolperstein für Heinrich Biester vor der „Euthanasie“-Gedenkstätte am Wienebütteler Weg 1 verlegt.
geb. 1889 in Mexico und seine jüdische Frau Xenia Brendel, geb. 1888 in Russland, geb. Bernstein zogen 1919 nach Lüneburg. Sie bekamen drei Töchter. Robert Brendel war Studienrat an der Wilhelm-Raabe-Schule und ab 1934 zwangsversetzt nach Wesermünde. 1936 wurde er aufgrund seiner „Mischehe“ in den Ruhestand versetzt. Als Xenia Brendel 1944 nach Theresienstadt deportiert werden sollte, tauchte sie in Hamburg unter und überlebte. Robert Brendel starb 1947, seine Frau Xenia 1986.
Am 16.06.2017 wurden zwei Stolpersteine für Robert Brendel und seine jüdische Ehefrau Xenia Brendel in der Barckhausenstraße 50 (letzter Wohnort in Lüneburg) und ein Stolperstein für Robert Brendel in der Feldstr. ( ehemaliger Arbeitsplatz) verlegt.
geb. 1893 in Lüneburg, zog nach dem Tod der Mutter 1939 nach Hamburg. Am 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, 1943 ins Konzentrationslager Auschwitz gebracht und dort ermordet. Ihr Bruder Daniel Dublon, geb. 1895 in Lüneburg, war Viehhändler. Er zog 1934 nach Hamburg und wurde 1942 mit seiner Frau und seiner Tochter Hilde Dublon, geb. 1924 in Lüneburg, nach Theresienstadt deportiert. Daniel Dublon überlebte als einziges Familienmitglied das Konzentrationslager. Seine Tochter Hilde starb in Theresienstdt an Typhus.
Am 08.03.2014 wurden drei Stolpersteine für die jüdische Familie Henny, Daniel und Hilde Dublon im Wilschenbrucher Weg 20 verlegt.
geb. 25.02.1941 in Lüneburg, wurde im November 1942 wegen einer Entwicklungsverzögerung in die „Kinderfachabteilung“ der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg eingewiesen. Er wurde im Dezember 1942 - keine zwei Jahren alt – ein Opfer der „Euthanasie“ und wahrscheinlich mit Medikamenten getötet.
Am 22.11.2019 wurde ein Stolperstein für Jürgen Endewardt in der Georg-Böhm-Straße 4 verlegt.
wurde 21.11.1941 in Lüneburg geboren. Er hatte körperliche Fehlbildungen. 1942 wurde er in der „Kinderfachabteilung“ der Lüneburger Heil und Pflegeanstalt ein Opfer der „Euthanasie“ und durch Medikamente getötet. Er starb am 15.06.1942.
Am 31.03.2005 wurde ein Stolperstein für Bernhard Filusch vor der „Euthanasie“-Gedenkstätte am Wienebütteler Weg 1 verlegt.
Am 22.11.2019 wurde ein weiterer Stolperstein vor seinem letzten Wohnort Auf dem Meere 29 verlegt.
geb. 1896, lebte in der Rotehahnstraße. Sie wurde 1923 wegen einer psychischen Erkrankung das erste Mal in die „Landes- Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg“ aufgenommen. 1924 erkrankte sie erneut und wurde ein zweites Mal eingewiesen. Im April 1941 erfolgte die Verlegung in die Zwischenanstalt Herborn. Von dort wurde sie im Mai 1941 nach Hadamar deportiert, wo sie im Mai 1941 umgebracht wurde.
Am 27.02.2009 wurde ein Stolperstein für Anna Friebe in der Rotehahnstraße 20 verlegt.
geb. 1876, geb. in Cohnheim, lebte in der Oberen Schrangenstraße in Lüneburg mit ihrem Mann Sally Horwitz (gest. 1929) und den fünf erwachsenen Kindern Alice (geb. 1901), Erna (geb. 1903), Helmut (geb. 1906), Lucie (geb. 1907) und Walter (geb. 1909). 1942 wurde Else Horwitz nach Theresienstadt deportiert und später in Auschwitz ermordet. Ihr Sohn Walter wurde von Berlin nach Riga deportiert und dort 1943 ermordet. Alice überlebte in Lüneburg (sie war in einer sogenannten „Mischehe“ mit einem nichtjüdischen Ehemann verheiratet). Erna und Lucie überlebten in der Emigration. Über Helmut liegen keine Informationen vor.
Am 25.07.2009 wurden sechs Stolpersteine für die jüdische Familie Else Horwitz und ihre Kinder Alice (Schmidt), Erna, Helmut, Lucie und Walter in der Obere Schrangenstraße 13 verlegt.
geb. 1857 in Bünde, und Bertha Horwitz,geb. 1862 in Bisses/Oberhessen, wohnten ab 1889 mit ihren drei Kindern in Lüneburg. Paula Horwitz, geb. 1892 zog 1923 nach Frankfurt/Main. 1941 wurde sie nach Minsk deportiert und dort ermordet. Selma Horwitz, geb.1897 flüchtete in die USA. Albert Horwitz, geb. 1890 war in einer sogenannten „Mischehe“ mit einer nichtjüdischen Ehefrau verheiratet und überlebte in Lüneburg. Bekannte und Nachbarn halfen der Familie unter Lebensgefahr. Sie boten ihnen Schutzräume bei Fliegeralarm und gaben ihnen Lebensmittel. Hermann Horwitz starb 1931 und Bertha Horwitz starb 1938 in Lüneburg.
Am 19.02.2013 wurden drei Stolpersteine für die Kinder Paula, Selma und Albert der jüdischen Familie Horwitz, Auf dem Kauf 13 verlegt.
geb. 1895 in Lüneburg, übernahm von seinem Vater das Wäschegeschäft am Markt. Er baute es zusammen mit seiner Frau um zu einem modernen Kaufhaus (Gubi, „Gut und Billig“). Ab 1933 erlebten sie die Schikanen und Boykottaktionen der SA. 1938 gelang es der jüdischen Familie in die USA zu flüchten. Henry Jacobson starb 1964 in New York.
Am 27.10.2023 wurde ein Stolperstein für Henry Jacobson in der Bäckerstr./Marktplatz (ehemals Gubi) verlegt.
geb. 1879 in Lüneburg, machte 1898 Abitur am Johanneum und studierte Altphilologie. Ab 1922 arbeitete er als Professor für Indogermanistik an der Universität in Marburg bis 1933. 1933 nahm er sich aus Verzweiflung das Leben, da er aufgrund seiner jüdischen Herkunft seine Arbeit als Professor verloren hatte.
Am 27.10.2023 wurde ein Stolperstein für Hermann Jacobsohn in der Haagestr. 2 verlegt.
geb. 1873, lebte bis zu seiner psychischen Erkrankung Am Sande in Lüneburg. 1901 wurde er in die „Landes-Heil- und Pflegeanstalt“, Lüneburg aufgenommen. Im April 1941 erfolgte die Verlegung in die Zwischenanstalt Herborn, von dort wurde er weiter nach Hadamar deportiert, wo er im Mai 1941 umgebracht wurde.
Am 27.02.2009 wurde ein Stolperstein für Theodor Jenckel Am Sande 15 verlegt.
geb. 1899 in Dabrowa, geb. Lengel und Heinrich Kapp, geb. 1898 in Hechtsheim, betrieben ein kleines Kurzwaren- und Wäschegeschäft in Lüneburg. Sie bekamen 2 Kinder: Hanna Josephine, geb. 1926 und Manfred Siegbert, geb. 1928. Die jüdische Familie Kapp flüchtete 1933 nach Frankreich (Straßburg). Ab 1934 lebte sie in Toulouse. Heinrich Kapp wurde nach mehrmaligen Verhaftungen 1939/1942 in das Lager Recebedou (bei Toulouse) interniert und später in das Lager Drancy überstellt. Vermutlich wurde er nach Deutschland deportiert und in einem Konzentrationslager ermordet. Sophie Kapp wurde 1942 mit ihren Kindern ebenfalls in Recebedou interniert. Nach ihrer Entlassung versteckten sich Mutter und Kinder in Frankreich. Nur einige Monate vor der Befreiung vom Faschismus wurde Sophie Kapp verhaftet und in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert. Dort starb sie. Die Kinder Hanna Josephine und Manfred Siegbert, überlebten in Frankreich mit Unterstützung jüdischer und nichtjüdischer Freunde und konnten später in die USA übersiedeln.
Am 19.02.2013 wurden vier Stolpersteine für die jüdische Familie Sophie, Heinrich, Hanna Josephine und Manfred Siegbert Vor der Sülze 2 verlegt.
geb. 1911, geb.Feingersch, wohnte und arbeitete zwischen 1937 und 1939 als Hausmädchen in Lüneburg. Sie flüchtete 1939 über Hannover in die Niederlande. Sie arbeitete in einem landwirtschaftlichen Betrieb, wo junge Juden auf ihre Auswanderung nach Palästina vorbereitet wurden. 1944 wurde sie verhaftet und zunächst in Westerbrok interniert, dort sie heiratete. Kurz darauf erfolgte die Deportation in das Konzentrationslager Auschwitz und wurde vermutlich 1945 ermordet.
Am 19.02.2013 wurde ein Stolperstein für Marie Klijnkramer in der Bardowicker Straße 4 verlegt.
geb. 1873 in Dabrowa/Polen, kam mit seiner Frau Berta, geb. 1872 in Dabrowa, geb. Lirt, 1904 nach Lüneburg. Die jüdische Familie hatte acht Kinder. 1938 kam Hirsch Lengel in Schutzhaft ins Konzentrationslager Sachsenhausen. 1942 wurde das Ehepaar Lengel nach Theresienstadt deportiert, zwei Monate später in das Vernichtungslager Treblinka gebracht und ermordet. Sonja Lengel,geb. 1903 in Dabrowa, wurde 1941 nach Riga deportiert, 1944 von dort weiter mit ihrer Schwester Toni in das Konzentrationslager Stutthoff und ermordet.
Toni Hesse,geb. 1904 in Lüneburg, geb. Lengel, war mit Max Hesse verheiratet. Sie zog 1940 nach Köln, dann 1941 zurück nach Lüneburg. Toni wurde 1941 über Hamburg nach Riga deportiert, dann 1944 ins Konzentrationslager Stutthof gebracht und ermordet. Max Hesse, geb. 1898 in Leer, war mit Toni verheiratet und zog 1939 nach Köln, er wurde 1941 von Köln nach Litzmannstadt deportiert, 1942 weiter nach Chelmno und ermordet. Jakob Lengel, geb. 1907 in Lüneburg, war ein überzeugter Demokrat. Er wurde 1937 verhaftet nach einem Streit mit einem NSDAP-Mitglied und wurde deportiert ins Konzentrationslager Dachau, 1938 ins Konzentrationslager Buchenwald. Aus Buchenwald wurde er 1938 entlassen. 1939 gelang ihm die Flucht nach England und 1940 in die USA.
Am 08.03.2014 wurden sechs Stolpersteine für die jüdische Familie Lengel/Hesse in der Salzbrückerstraße 69 verlegt.
geb 1882 in Rostock, geb. Ahronheim, und Leopold Less, geb. 1872 in Biskopitz/Thorn, lebten in der Gr. Bäckerstraße in ihrem Wohn- und Geschäftshaus mit ihren Kindern Ernst, geb. 1905, Käte, geb. 1908 und Walter, geb. 1917. Die erwachsenen Kinder flüchteten in die USA. Nach vielen Versuchen erhielten auch die Eltern Anfang 1941 die Ausreiseerlaubnis. Sie verließen Deutschland über Sibirien und Japan und erreichten San Francisco.
Am 22.11.2019 wurden vier Stolpersteine für die jüdische Familie Leopold, Anna, Ernst und Walter in der Große Bäckerstraße 18 verlegt.
geb. 1892 in Thorn, und Paula Less, geb. 1893 in Hohensalza, geb. Goetz, zogen 1920 nach Lüneburg. Das jüdische Ehepaar hatte ein Schuhgeschäft in Lüneburg. 1932 zogen sie nach Berlin, dort wurde ihr Sohn Herbert geboren. Sigmund Less wurde mit seinem Sohn 1943 von Berlin in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und ermordet. Einen Tag später wurde Paula Less ebenfalls nach Auschwitz gebracht und wurde dort ermordet.
Am 08.03.2014 wurden zwei Stolpersteine für das jüdische Ehepaar Paula und Siegmund Less Am Sande 4 / Ecke Rote Straße verlegt.
geb. 26.02.1942 in Eindhoven/Niederlande, hatte infolge einer Hirnhautentzündung eine Entwicklungsverzögerung. 1944 kam er mit einem Sondertransport nach Lüneburg in die „Kinderfachabteilung“ der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg. Zwei Wochen nach seiner Ankunft wurde er am 14.12.1944 getötet.
Am 22.11.2019 wurde ein Stolperstein für Dieter Lorenz (Opfer der „Euthanasie“) vor der „Euthanasie“- Gedenkstätte am Wienebütteler Weg 1 verlegt.
geb. 1881 in Lüneburg, war der älteste Sohn der jüdischen Familie Marcus. Er zog 1906 nach Berlin. Von dort wurde er 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und ermordet. Thekla Marcus,
geb. 1887 in Lüneburg, war die jüngste Tochter der Familie Marcus. Sie zog 1941 nach Hamburg. Von dort wurde sie kurze Zeit später nach Riga deportiert und ermordet.
Am 19.02.2013 wurde zwei Stolpersteine für Max und Thekla Marcus am Schifferwall 3 verlegt.
geb. 1878 in Lüneburg, war eine Tochter der jüdischen Familie Jacobsohn. Nach ihrer Heirat zog sie 1901 nach Hannover, dann 1938 nach Heidelberg. Von dort flüchtete sie nach Amsterdam/Holland. 1943 wurde sie über Westerbork nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Am 27.10.2023 wurde ein Stolperstein für Martha Meyer in der Haagestr. 2 verlegt.
geb. 1935 in Celle, kam 1935 mit seiner Mutter und drei Geschwistern nach Lüneburg. Ab 1936 wuchs er bei Pflegeeltern in Adendorf auf. 1942 - kurz nach seiner Einschulung - wurde er als Kind einer Sinti-Familie über Hamburg weiter nach Auschwitz deportiert. Dort starb er 1944.
Am 10.10.2012 wurde ein Stolperstein für Wolfgang Mirosch in Adendorf, Dorfstraße 58 vor der Grundschule verlegt.
geb. 1934 in Lüneburg. Seine Familie lebte in schwierigen sozialen Verhältnissen. 1937 wurde er in die Rotenburger Anstalten der Inneren Mission gebracht und kam dann 1941 von dort nach Lüneburg zurück in die „Kinderfachabteilung“ der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg. Er wurde 1942 ermordet. Sein Vater Albert wurde zwangssterilisiert.
Am 27.10.2023 wurde ein Stolperstein für Horst Münzer (Opfer der „Euthanasie“) Hinter der Sülzmauer 2 verlegt.
geb. 1882, arbeitete als Schuster. Der Sozialdemokrat wurde 1935 beim
Verteilen illegaler Flugblätter verhaftet und ins Gerichtsgefängnis Lüneburg gebracht, dann weiter nach Berlin verlegt. Er wurde zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung wurde er erneut verhaftet und 1939 als „Schutzhäftling“ ins KZ Sachsenhausen gebracht und 1940 ermordet.
Am 25.07.2009 wurde ein Stolperstein für den Sozialdemokraten und Widerstandskämpfer Hermann Niemann in der Marcus-Heinemann-Straße 26 (seinem letzten Arbeitsplatz) verlegt.
geb. 1933 in Lüneburg, war das zweite von acht Kindern und wurde mit einem Down-Syndrom geboren. Sie wurde sie in die „Kinderfachabteilung“ der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg eingewiesen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit starb Mariechen Petersen 1943 als Opfer der „Euthanasie“ infolge einer Überdosis an Medikamenten.
Am 22.11.2019 wurde ein Stolperstein für Mariechen Petersen in der Rotehahnstraße 4 verlegt.
geb. 13.12.1939 in Wunstorf, wurde wegen einer schweren Behinderung im November 1942 in die „Kinderfachabteilung“ der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg eingewiesen und ist kurz nach ihrer Aufnahme „gestorben“, am 14.12.1942. Sie wurde wahrscheinlich ein Opfer der „Euthanasie“
Am 27.02.2009 wurde ein Stolperstein für Charlotte Regenthal vor der „Euthanasie“-Gedenkstätte am Wienebütteler Weg 1 verlegt.
geb. 1930 in Lichtenau, wohnte mit seiner Familie ab Januar 1938 in Lüneburg. Von 1940 bis 1942 besuchte er die damalige „Hilfsschule“, die jetzige Johannes-Rabeler-Schule. 1943 wurde er mit seiner
Familie von Lüneburg über Hamburg nach Auschwitz deportiert und dort 1943 ermordet. Franziska Reiminius,, geb. 1931 in Oschershausen. Sie besuchte die Katholische Volksschule Wallstraße 1 und dann 1939 bis März 1943 die „Hilfsschule“. 1943 wurde sie mit ihrem Bruder Alois und der Familie nach Auschwitz deportiert und dort 1944 ermordet. Reinhold Rose,geb. 1929 in Blickstadt, wohnte ab 1934 in Lüneburg. 1938/39 besuchte er die Heiligengeistschule und von 1940/41 bis März 1943 die „Hilfsschule“. Auch er wurde 1943 mit seiner gesamten Familie und allen weiteren Lüneburger Sinti-Familien von Lüneburg über Hamburg nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Am 19.05.2010 wurden drei Stolpersteine für die Kinder, aus Lüneburger Sinti-Familien, Alois und Franziska Reiminius und Reinhold Rose vor dem Schulgelände Bei der St. Johanniskirche 21 verlegt.
geb. 1902 in Reichenbach/ Lausitz, war Sozialdemokrat und aus christlichen Motiven geprägter antifaschistischer Widerstandskämpfer. Er arbeitete als Jurist im Regierungspräsidium Lüneburg. Mit politischen Freunden organisierte er Unterstützung für verfolgte Familien. 1934 verweigerte er den Eid auf Hitler. Wegen seiner Kontakte zum Widerstand wurde er verurteilt zu 7 Jahren Zuchthaus, 1942 deportiert in das KZ Sachsenhausen und 1942 ermordet.
Am 25.07.2009 wurde ein Stolperstein für den Sozialdemokraten und Widerstandskämpfer Hermann Reinmuth Am Ochsenmarkt 3 (seinem letzten Arbeitsplatz) verlegt.
geb. 1925, kam 1935 nach Lüneburg. Frieda Rose, geb. 1935 und Arnold Rose, geb. 1940 sind in Lüneburg geboren. Sie gehörten zusammen mit ihrem Bruder Reinhold zu den Kindern der Sinti-Familie Rose und wohnten in der Wohnwagensiedlung Mehlbachstrift. 1941 mussten sie zwangsweise umsiedeln in die Barackensiedlung Bardowicker Wasserweg/Schmaarkamp. 1943 wurden alle Mitglieder der Familie Rose über Hamburg nach Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet.
Am 27.10.2023 wurden drei Stolpersteine für Adolf, Frieda und Arnold Rose Auf dem Schmaarkamp 21 verlegt.
geb. 1879 in Untermaschwitz bei Halle, zog mit ihrem Mann Wilhelm nach Lüneburg.
Max Rose, geb. 1905, ein Sohn von Amalie Rose kam 1934 nach Lüneburg. Er war Musiker. Rosa Rose, geb. 1901, war die älteste Tochter. Sie kam 1934 mit ihrem Lebenspartner Georg Altenburg und den Kindern Adolf und Reinhold nach Lüneburg. Hier wurden die Kinder Frieda und Arnold geboren. Alle Mitglieder der Sinti-Familie Rose wurden über Hamburg ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet.
Am 22.11.2019 wurden drei Stolpersteine für Amalie, Max und Rosa Rose Auf dem Schmaarkamp 21 verlegt.
geb. 22.08.1939 in Lüneburg, wurde wegen einer Behinderung in die „Kinderfachabteilung“ der Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg eingewiesen. Wenige Tage nach ihrer Aufnahme erkrankte sie und starb 20.10.1943 wahrscheinlich infolge einer Überdosis von Medikamenten.
Am 22.11.2019 wurde ein Stolperstein für Inge Roxin (Opfer der „Euthanasie“) in der Rotehahnstraße 4 verlegt.
geb. 1914 in Wulfstorf, arbeitete in Lüneburg. Während seines Dienstes bei der Marine in Kiel erkrankte er psychisch. Er wurde in die Landes - Heilanstalt Neustadt eingewiesen, danach in die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg. 1938 wurde er zwangssterilisiert, dann als „unheilbar Erkrankter“ eingestuft, 1941 in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein verlegt und im Gas getötet.
Am 27.10.2023 wurde ein Stolperstein für Heinrich Röhrup Auf dem Meere 33 verlegt.
geb. 1869 in Berkach/ Sachsen, geb. Levie, und Adolf Schickler, geb. 1867 in Buxtehude, führten ein Fachgeschäft für Schuhe, Knaben- und Herrenbekleidung in der Bardowicker Straße 4. Nach der Geschäftsübergabe (1928) an den ältesten Sohn zogen sie in die Schillerstraße 42, dann 1935 in die Große Bäckerstraße 23. Die vier erwachsenen Kinder emigrierten nach Amerika, das Geschäft wurde im Rahmen der sogenannten „Arisierung“ weit unter Wert „verkauft“. 1943 wurden die jüdischen Eheleute über Hamburg nach Theresienstadt deportiert. Herr Schickler starb kurz nach seiner Ankunft, Frau Schickler starb 1945 an Mangelernährung.
Am 25.07.2009 wurden zwei Stolpersteine für das jüdische Ehepaar Hulda und Adolf Schickler in der Große Bäckerstraße 23 verlegt.
geb. 1887 in Lüneburg, geb. Keck, war Kindergärtnerin. Sie heiratete Heinrich Schubert. Das Ehepaar bekam zwei Kindern. 1926 ertrank Heinrich Schubert in der Ilmenau, danach erkrankte Therese Schubert psychisch, da sie den Tod ihres Ehemannes nicht ertragen konnte . 1932 wurde sie in die Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg eingewiesen. Von dort wurde sie über Herborn 1941 in die Tötungsanstalt Hadamar gebracht und ermordet.
Am 22.11.2019 wurde ein Stolperstein für Therese Schubert in der Schillerstraße 5 verlegt.
geb. 1900 in Lüneburg, geb. Jacobsohn, wohnte in der Haagestraße. Sie zog mit ihrem Mann Karl Weinberger nach Würzburg (er starb 1941). Das jüdische Ehepaar bekam 3 Kinder. Von Würzburg wurde Ruth Weinberger mit zwei Kindern Michael, geb. 1931 und Elisabeth, geb. 1936 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Die älteste Tochter Hannah wurde als 11jährige mit einem „Kindertransport“ nach England geschickt und überlebte.
Am 31.03.2005 wurden drei Stolpersteine für die jüdische Familie Ruth, Michael und Elisabeth Weinberger in der Haagestraße 2 verlegt.
geb. 1891 in Lüneburg. Als sozialdemokratischer Gemeindevorsteher in Adendorf setzte er sich für Wohnungsbau und Arbeiterfamilien ein. 1933 wurde er verurteilt wegen angeblicher Veruntreuung öffentlicher Gelder. 1944 verhaftete die Gestapo ihn erneut und verschleppte ihn ins Konzentrationslager Neuengamme. Dort verstarb er im März 1945.
Am 03.10.2014 wurde ein Stolperstein für den politisch Verfolgten Wilhelm Wiese in Adendorf, Rathausplatz 14, vor dem Rathaus verlegt.
geb. 1877 in Hamburg, geb. Friedheim, wohnte seit 1905 mit dem Tierarzt Dr. Willy Wolfsberg, geb. 1872 in Grabow/Mecklenburg (er starb 1934), in der Schießgrabenstraße. Sie bekamen vier Kinder. Gretchen Wolfsberg floh mit den Söhnen Günther, geb. 1906, und Erich, geb. 1911, nach Holland. Sie wurden von dort 1943 nach Auschwitz deportiert und 1943 ermordet. Die Töchter und Henriette (geb. 1899) und Elfriede (geb.1904) konnten schon früh nach Palästina/Argentinien flüchten.
Am 31.03.2005 wurden drei Stolpersteine für die jüdische Familie Grethe, Günther und Erich Wolfsberg in der Schießgrabenstraße 3 verlegt.
geb. 04.09.1937 in Bochum, wurde 1943 in der „Kinderfachabteilung“ der Lüneburger Heil und Pflegeanstalt wegen ihrer Behinderung getötet. Sie wurde ein Opfer der „Euthanasie“, sie starb am 07.05.1943.
Am 31.03.2005 wurde ein Stolperstein für Edeltraud Wölki vor der „Euthanasie“-Gedenkstätte am Wienebütteler Weg 1 verlegt.
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